Wilfried Krenn
Die Frage, was guten Unterricht ausmacht, beschäftigt mich seit mehr als 30 Jahren. In verschiedenen Rollen versuche ich Antworten darauf zu finden.
Als Deutsch- und Englischlehrer habe ich Unterrichtserfahrung mit unterschiedlichen Zielgruppen an unterschiedlichen Institutionen gesammelt: mit Kindern und Jugendlichen im Kindergarten, an der Grundschule und an Gymnasien, mit Studierenden im In- und Ausland (hier vor allem am Vorstudienlehrgang der Grazer Universitäten), und mit Erwachsenen an Volkshochschulen. Diese Erfahrungen haben mir deutlich gemacht, wie unterschiedlich die Anforderungen an Sprachunterricht sein können, und wie schwierig, aber auch spannend und vielseitig Unterrichten sein kann.
Als reflektierender Praktiker (reflective practitioner) versuche ich wissenschaftliche Erkenntnisse für meine Praxis zu nutzen. In meiner Dissertation habe ich Wege der Textpräsentation im Unterricht untersucht. Meine Lehrtätigkeit an den Universitäten in Graz und Wien motivieren mich, über alles, was ich im Unterricht tue, auch aus einer wissenschaftlichen Perspektive heraus nachzudenken. In den letzten Jahren haben vor allem neuere Erkenntnisse aus der Psycholinguistik, Gehirn- und Motivationsforschung meiner Unterrichtspraxis neue Impulse gegeben. Erfahrungen, die ich in Aus- und Fortbildungsseminaren im In- und Ausland weitergebe.
Nimmt man die Ansprüche an einen modernen Sprachunterricht ernst, so ist die Erstellung guter Unterrichtsmaterialien eine große Herausforderung. Gemeinsam mit Kollegen, die an dieselben didaktischen Konzepte wie ich glauben, arbeite ich seit mehr als fünfzehn Jahren an Unterrichtsmaterialien und Lehrwerken, die beides bieten: Einerseits die systematische Darstellung sprachlicher Phänomene mit einem effizienten Übungsprogramm als Grundlage, andererseits ansprechende und motivierende Inhalte sowie Aufgaben, die zum Denken bringen und authentische Kommunikation im Unterricht auslösen.